Gefangen ist der Geist in Raum und Zeit,
kann nicht mehr durch Unendlichkeiten schweben,
muss eingezwängt in einer armen Hülle leben,
Gefangenschaft führt ihn in tiefe Traurigkeit.
Erkenntnis lässt den müden Geist erbeben:
Ein graues Stück Materie ist aus ihm entstanden,
nicht die geringste Spur von Freiheit ist vorhanden,
weil Denken und Gefühl an Molekülen kleben.
Materie wird von der Vergänglichkeit bestimmt,
zusammen mit dem Leib zerfällt der Geist,
sobald der Tod den warmen Lebensatem nimmt.
Der Geist zerfällt, bis er dem Raum, der Zeit entflieht
in eine Welt, die göttliche Geborgenheit verheißt,
wo er in grenzenloser Freiheit seine Kreise zieht.
© Reinhard Schmidt