Ein Strom aus Menschenleibern flutet durch die Häuserschlucht.
Ist es nun Suche oder ist es eher Flucht?
Nervöse Spannung zeigt sich auf dem Angesicht
der Menschen, die die große Stadt durcheilen,
es fehlt die Zeit, um an der Straßenecke zu verweilen,
der Muße Wonnen kennen diese Menschen nicht.
Im sich'ren Schutz des dichten Blätterdaches,
begleitet von dem leisen Rauschen eines Baches,
durchmisst der Wanderer den großen Wald,
Gedanken und Gefühlen lässt er freien Lauf,
sie schwingen sich in ungeahnte Höhen auf,
Erkenntnis und Erleuchtung folgen bald.
Die ruhelose Hektik des modernen Lebens,
Spirale ungebremsten Vorwärtsstrebens,
muss ungestillte Sehnsucht überdecken,
ein tiefes Heimweh nach der Ewigkeit,
nach Freiheit von den Fesseln dieser Zeit,
Erkenntnisse, die ungeahnte Hoffnung wecken.
Befürchtungen, man könnte Wichtiges versäumen,
die Jagd nach irdischem Erfolg, von dem die Menschen träumen,
verlieren plötzlich ihren hohen Stellenwert,
die Zeit hört auf, bestimmender Tyrann zu sein,
im Morgenglanz der Ewigkeit kehrt tiefe Ruhe ein,
von Gier nach diesem Leben gänzlich unbeschwert.
© Reinhard Schmidt