Das breite Tal wird von der Nacht ergriffen,
ganz langsam lösen sich die Wiesen und die Büsche auf,
der Himmel wird begrenzt von rabenschwarzen Kliffen,
die Wipfel zeichnen einen wilden, zackigen Verlauf.
Am Rand des Waldes ist nun Ruhe eingekehrt,
soeben haben Vögel noch gesungen,
der Grillen Zirpen ist mit einem Mal verklungen,
den schrillen Klang des Tages hat die Nacht verzehrt.
Der Mond wirft seinen blassen Schein auf das betäubte Tal,
zeigt uns die zarten Nebelschleier, die das Tal bedecken,
sie schmücken diesen weiten, stillen Saal,
verdichten sich und füllen das verstummte Becken.
Ein Ende hat der laute Tag gefunden,
die Stunden der Erregung sind verstrichen,
der Ruhe ist die Hektik nun gewichen,
die Stille heilt des Tages frische Wunden.
© Reinhard Schmidt