Der Reim und das Versmaß verleihen den Worten
den Glanz und die Schönheit der Poesie,
und sie öffnen dem Freunde der Lyrik die Pforten
in ein Reich voll Symbolik und Phantasie.
Sie bringen die Sprache des Dichters zum Klingen,
Musik, die den Missklang der Welt übertönt,
beflügeln, im Elend des Lebens zu singen
ein Lied, das die Öde des Alltags verschönt.
Der Reim und das Versmaß sind Ketten und Stricke,
sie fesseln und binden den Schrecken mit Kraft
und machen erträglich die düsteren Blicke
des Dichters auf Elend, das Einsicht verschafft.
Wo Versmaß und Reime die Worte umranken,
entsteht ein gar kunstvoll geknüpftes Gewand.
Sie schenken der flüchtigen Schar der Gedanken
die zeitlose Geltung, den festen Bestand.
© Reinhard Schmidt